Der Offene Bereich im Haus der Jugend bietet einen niedrigschwelligen Zugang für Kinder und Jugendliche. Ein anregender und Sicherheit bietender Rahmen für die Begegnung von Kindern und Jugendlichen wird durch die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleistet. Der Offene Bereich bezeichnet ein Angebot im Rahmen eines pädagogischen Konzeptes, das durch Offenheit, Zugänglichkeit, Geschlechtsbewusstheit und einen geringen Verpflichtungsgrad gekennzeichnet ist. Hier stehen Räume und Flächen bereit, die situativ durch Kinder und Jugendliche nutzbar sind. Dabei versteht sich der Offene Bereich als ein Aneignungs-, Erprobungs- und Selbstbestimmungsraum.
Kindern und Jugendlichen bietet der Offene Bereich einen Freiraum zur Entspannung und zum Relaxen. Er ist Treffpunkt um andere Jugendliche, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Einrichtung kennen zu lernen, ohne sich an Aktivitäten, Projekten o. ä. beteiligen zu müssen. Gleichwohl ermöglichen die Rahmenbedingungen und das Konzept des Offenen Bereiches, die Ressourcen und die Kreativität von jungen Menschen zu mobilisieren. Er ist damit auch ein „Brückenraum“ zu eher strukturierten Angeboten.
Gerade im Offenen Bereich braucht es die Fähigkeit, unvoreingenommen die Sichtweisen und Interessen der jungen Menschen zu erkunden um aus teilweise unscharfen, diffusen Äußerungen dahinterliegende Wünsche und Motivationen zu ermitteln. Hiervon ausgehend werden Anregungen vermittelt und profilierte Angebote gemacht, die den Kindern und Jugendlichen zusätzliche Handlungsmöglichkeiten erschließen.
Der Offene Bereich stellt sich als ein vielgestaltiges Arbeitsfeld dar, das im Kontext unterschiedlicher Konzeptionen auch unterschiedlichen Charakter haben kann.
Das pädagogische Handeln im Offenen Bereich ist durch eine „Haltung der Balance“ gekennzeichnet. Unterschiedliche Anforderungen prägen dieses Handlungsfeld: Einerseits offener Raum, andererseits Schutz für alle Nutzergruppen; Einerseits Orientierung auf Zielgruppen, andererseits Freiwilligkeit und Offenheit; Einerseits pädagogische Ziele, andererseits ein möglichst gering strukturiertes pädagogisches Setting und Raum zur Selbstorganisation; Einerseits der Wunsch viele Nutzerinnen und Nutzer anzusprechen, andererseits die Herausforderung den Problemlagen einzelner Kinder und Jugendlicher gerecht zu werden.